Ambiente für Ausbildung LAP
Zwangsstörungen, Depressionen, Ängste: All dies sind bekannte Störungsbilder, die in das umfassende Behandlungsspektrum der Auszubildenden und Absolventen des Leipziger Ausbildungsinstitut für Psychologische Psychotherapie (LAP) fallen. Bisher nutzte das LAP die Räumlichkeiten der Universität für die Ausbildung der angehenden Psychotherapeuten. Die zugewiesenen Räume waren beengt und natürlich Teil des hektischen Universitätsbetriebs. Kaum geeignet für die vertrauliche Arbeit mit Auszubildenden und deren Patienten! Unsere Aufgabe war also eindeutig:
Einen neuen, gut erreichbaren Standort in der Nähe der Universität für das LAP entwickeln.
Räumlichkeiten zum Lernen und Lehren schaffen, die den komplexen Anforderungen gerecht werden.
In unserer Arbeit wurde schnell klar, dass wir es mit ganz unterschiedlichen Nutzergruppen zu tun haben. Wie gelingt es, all diesen Anforderungen in einem harmonischen Gesamtkonzept gerecht zu werden?
Wie schafft man Räume, die den Auszubildenden eine Basisstation für Ihre eigene Entwicklung und Erfahrung ist?
Wie gelingt es gleichzeitig, deren Patienten eine vertrauensbildende Atmosphäre zu bieten?
Wie kann dies zugleich ständige Heimat der festen Mitarbeitenden des Institutes sein?
Alle Nutzer des neuen LAP (wortwörtlich) unter ein Dach zu bekommen, setzt voraus, alle Perspektiven einzunehmen. Die Lernenden, die Lehrenden, die festen Mitarbeitenden und natürlich – die Patienten. Jede Gruppe hat völlig andere Anforderungen an Raum und Wege, Kommunikation, Kooperation und vertrauliches Arbeiten mit sensiblen Themen.
Unser Team entwickelte in kürzester Zeit auf Basis der Perspektivwechsel ein ideales Funktionskonzept. Daraus entstanden Räume für alle. Und Raum für jeden Bedarf:
Das Konzept: Das Herzstück des neuen LAP bildet die Einrichtung eines gemeinsamen Büro- und Aufenthaltsraumes mit direktem Anschluss an eine große Teeküche für die Mitarbeitenden und Auszubildenden. Diese Räume fördern den Austausch und die Zusammenarbeit und tragen direkt dazu bei, eine unterstützende Gemeinschaft unter den Auszubildenden aufzubauen, was sich positiv auf ihre Lern- und Entwicklungsprozesse auswirkt. Der Büro- und Aufenthaltsraum bietet nicht personalisierte Arbeitsplätze im Sinne eines Desksharings sowie sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten für die Patientenakten und die erforderliche Fachliteratur.
Für die Patienten ist der erste Eindruck des Empfangs- und Wartebereichs von entscheidender Bedeutung: Die Gestaltung dieses Bereiches baut mögliche „Schwellenängste“ ab und trägt dazu bei, dass die Patienten sich willkommen geheißen und gut betreut fühlen.
Therapie-Raum "Terracotta" mit ruhiger, erdender Farbgestaltung
Den Therapieräumen liegt ein besonderes Konzept zu Grunde: Wie können Räume die Arbeit der angehenden Therapeuten wirkungsvoll unterstützen? Hier konnten wir eine inspirierende Umgebung schaffen, die sich in drei unterschiedlichen Gestaltungskonzepten zeigt:
Die „Terracotta-Räume" zeichnen sich durch eine warme und erdige Farbpalette aus, die eine beruhigende, „erdende“ Wirkung hat,
Die „Zen-Garten-Räume“ und deren Ästhetik fördern innere Stille und Entspannung,
Die „Grün-Räume“ zeigen Frische und Naturverbundenheit und erzeugen eine belebende Atmosphäre.
Die Mitarbeitenden des Institutes wiederum können nun ungestört ihren Aufgaben in eigens für Sie geschaffenen Räumen nachgehen. Das Kommen und Gehen von Patienten und Auszubildenden findet außerhalb ihrer Arbeitszonen statt.
Der intensive Austausch mit allen Beteiligten, insbesondere der Leitung des Institutes, hat den Planungsprozess beflügelt.
Der bewusste Perspektivwechsel zwischen den Blickwinkeln der Nutzergruppen hilft, allen Anforderungen des Projektes gerecht zu werden.
Die Gestaltung der Räume unterstützt die Kommunikationsprozesse der Nutzer auf vielen Ebenen, sei es durch ihre Anordnung, ihre Möblierung oder durch das Farb- und Materialkonzept.
Quellen
© alle Fotos: Peter Eichler Fotografie